In dieser Woche sind die Woldstar- Awards für Verpackungen von der WPO (World Packaging Organisatio) vergeben worden. Einer der Gewinner ist die „sprechende Verpackung“ der Firma Wipak, einem Hersteller von Verpackungsfolien. Was kann die Verpackung und welche Ziele werden damit erreicht?
Die Auszeichnung dieser Verpackung, die übrigens auch den http://www.verpackungspreis.de/details-nominierte-2011+M5614309493e.html?&tx_ttnews[backPid]=1889&tx_ttnews[tt_news]=704 gewonnen hat, zeigt, dass es einen Bedarf gibt, den Käufern das Produkt noch besser zu erklären.
Die Verpackung übernimmt dabei auch ohne Funktionen, wie das Sprechen schon die Hauptaufgabe. Sie muss ansprechend aussehen und die relevanten Produktinformationen vermitteln. Leider sind ddas heute soviele Informationen, dass sie oft nicht übersichtlich auf die Verpackung gedruckt werden können. Die Verbraucher fragen die Informationen aber nach und manche haben Probleme mit der kleinen Schrift.
Durch dieses Problem wird auch die Lösung der sprechenden Verpackung von Wipak entstanden sein. Eine Verpackung, die den Hörer nicht nur durch den Optik, also übers Auge, sondern auch über die Akkustik, also das Ohr erreicht. Eine Multisensorik Verpackung. In diesem Fall sogar eine, die die eigentliche Verpackung nicht nur veredelt, sondern virtuell erweitert.
Die Auszeichnung einer digital erweiterten Verpackung unterstreicht den Bedarf, den es in diesem Bereich, dem Nutzer über die Verpackung digitalen Zusatznutzen zu bieten, gibt!
Wie funktioniert die Verpackung / Technik
Der Verbraucher bringt die Verpackung mittels eines Stiftes zum Reden, den er bei sich führt. Es reicht dabei mit dem Stift auf eine bestimmte Stelle der Verpackung zu zeigen und dann beginnt der Stift „zu reden“. Möglich wird das durch eine für das Auge nicht sichtbare „Druckfarbe“ mittels der die Informationen für den Lesestift aufgetragen sind. Das hat den Vorteil, dass die Verpackung vom optischen Erscheinungsbild her unverändert bleiben kann und das Branding nicht gestört wird. Andererseits muss natürlich ein Weg gefunden werden, den Verbraucher auf den digitalen Zusatznutzen hinzuweisen. Es muss also irgendetwas aufgedruckt sein, dass dem Verbraucher zeigt, dass die Verpackung reden kann und wo er den Stift ansetzen muss.
Ziele und Nutzen der Verpackung
Dem Hersteller, bzw. dem Produkt wird ein weiterer Kanal eingeräumt, über den mit dem Verbraucher kommuniziert werden kann. Damit gibt es mehr und anderen Platz, für die Verpackung, die Markenbotschaft noch besser zu transportieren und die Informationsaufnahme des Verbrauchers nicht auf die Optik zu beschränken, sondern ihm die Möglichkeit zu geben, das Produkt auch zu „hören“. Wer mehr darüber erfahren möchte kann sich von der Internetseite vonWipak den Info Flyer herunterladen.
Fazit
Ich bin sehr skeptisch, was dieses Konzept betrifft. Klar ist, dass die Verpackung einen Weg finden muss, dem Verbraucher ein multisensorisches, auch ein digital erweitertes Angebot zu machen. Die sprechende Verpackung ist ein technisch interessanter Ansatz, der zeigt, das sich in dieser Richtung etwas bewegt. Das nutzt jedoch nur etwas, wenn diese Lösung vom Kunden auch angenommen wird.
Die entscheidende Frage ist, wie groß die Hürde, bzw. wie einfach es dem Verbraucher gemacht wird, diese Informationen auch abzurufen. Er benötigt einen Stift, den er selbst kaufen und auch jedesmal dorthin, wo er Verpackungen in die Hand nimmt, mitnehmen muss. Das erscheint mir aus heutiger Sicht sehr aufwändig, besonders wenn man bedenkt, wie hoch der Verbreitungsgrad solcher Verpackungen ist. Ich bin viel in Supermärkten und anderen Läden unterwegs (schon berufsmäßig) und habe eine solche Verpackung noch nie gesehen. Meiner Einschätzung nach wird es sich maximal um eine Übergangslösung handeln. Ich glaube (und arbeite daran), dass es in Zukunft einfachere Lösungen für dieses Problem gibt, die dann auch breiter genutzt wird.
Wo es durchaus interessante Anwendungsgebiete geben kann ist im Bereich von PoS- Displays, die den für diese Anwendung benötigten Stift gleich mit zur Verfügung stellen. Damit ist die Haupthürde nämlich gleich genommen und kann zu einem digital erweitertem Einkaufserlebnis direkt vor Ort führen.
Der Bedarf an digital erweiterten Verpackungen ist da, eine alltagstaugliche Lösung hat sich noch nicht durchgesetzt und auch diese wird es sehr schwer haben.