Inspiriert von so vielen unterschiedlichen Dingen dieses Jahr. Inspiriert von Menschen, Musik, Erlebnissen, Orten, Serien, letzlich meinen Ideen und meinem Tun. Inspiriert von der Bestätigung und dem Erfolg mancher Arbeiten und von der Erkenntnis, von dem Akzeptieren, dass ich weder perfekt, noch besonders schlecht, sondern -wie jeder Mensch- einzigartig bin.
Und weil ich inzwischen zumindest über manche meiner Macken etwas gelassener lachen kann, ist dieses Bild entstanden und möchte kurz ein paar Stichworte dazu liefern:
Seit etlichen Jahren schon habe ich den –hoffentlich positiv gemeinten- Ruf weg, ein „Spinner“ zu sein. Dieser Ruf und vor allem dieses für mich geprägte Wort haben mich dann mit anderen Spinnern zusammengebracht, die darüber sogar Bücher schreiben (Der eine oder andere wird wissen, was ich meine :-)). Mit all diesen Spinnern kann man hervorragende Netze spinnen und lernt noch mehr davon kennen. Eine eigene Welt, in der ich mich zugegebenermaßen sehr wohl fühle.
Auf der anderen Seite hat man natürlich auch den Alltag zu bewältigen und trifft Menschen, die keine Spinner sind. Manche davon können uns leiden, andere haben kein Verständnis. Anpassung ist angesagt.
Und dann gibt es Menschen, die es trotz der besten Anpassung drauf haben, jemanden zu analysieren und heraus zu finden, ob man für die alltäglichen Jobs und Karriereleitern geeignet ist, oder eben ein Spinner 😉
Die Analyse meiner Person hat mich seinerzeit ziemlich hart getroffen: Sie besagte, dass ich für den von mir eingebildeten, klassischen Karriereweg ungeeignet sei und gab mir als Empfehlung mit mich auf meine – dort ebenfalls analysierten – Stärken zu besinnen. Eben das Spinnen, mal so ausgedrückt.
Das habe ich getan und es hat mein Leben nicht einfacher gemacht, im Gegenteil. Im Arbeitsumfeld von Großkonzernen und auch in einer Kleinstadt, wie Nördlingen fällt man als Spinner nämlich mehr auf, als wenn man sich sagen wir mal in Berlin- Kreuzberg im Künstlerumfeld bewegt.
Trotzdem oder gerade deswegen hat sich daraus für mich eine unglaubliche, manchmal sehr aggressive, manchmal sehr melancholische Dynamik entwickelt, aus der etwas Neues entstanden ist, zu dem ich stehen kann, das ich bin.
Im laufenden Jahr dann haben sich dazu einige Sachen gefügt, die es mir auch nach außen hin einfacher machen, so zu sein, wie ich bin. Es ist ein sehr befreiendes Gefühl, besonders, wenn man dann auch noch Bestätigung bekommt.
Dieses Tun hat mich dieses Jahr vor einige prächtige Kulissen gebracht und ich habe versucht, viel davon mit meiner Handykamera festzuhalten.
So auch in einem Hochhaus in Frankfurt, ein großes Hotel, in dem ich nächtigen durfte. Die Wand zur Straße war von Kopf bis Fuß verglast, ich dachte deswegen und wegen des exklusiven – Marketing- Events, bei dem ich am nächsten Tag einen Vortrag halten sollte, an die Fernsehserie Mad Men.
Ich habe versucht, mich selbst vor dieser Kulisse festzuhalten, ohne dabei meinen Musikgenuss zu unterbrechen. Und dabei ist dieses (aufgrund der mangelnden Technik) silhouettenhafte Bild entstanden.
Die nächsten Wochen dachte ich: „Lächerlich diese Bilder, kann man niemandem zeigen. Da stehe ich allein in einem Hotel und mache Selbstportraits“.
Aber auch andere Menschen haben in dieser Zeit zum Teil sehr skurille Bilder von mir gemacht und mich neuen Gesprächspartnern nun nicht mehr als Spinner, sondern als „Nerd“ vorgestellt. Darüber wurde zwar gelacht, aber und das ist das für mich Wichtige: Trotz der Skurillität waren und sind sie und die Reaktionen darauf mit grossem Respekt entstanden.
Also fange ich zunehmend an über meine eigene Denkweise zu lächeln und zeige hier zumindest dieses eine Foto.
Dann kommen wir nochmal auf die Analyse meiner Person zurück, die besagt, dass ich mich aufs Spinnen und Spinner besinnen soll. Nun hatte ich einen weiteren Begriff, der Gleichgesinnte vielleicht noch besser trifft, nämlich „Nerd“.
Und bei den ganzen Gedanken darum wie schwer Nerds in Nördlingen vielleicht zu finden sind und ob ich es schaffen werde, ist im Kopf dieses Bild entstanden, dass ich mehr aus Spaß, denn aus Ernst visualisiert habe.
Also, falls es da draußen Nerds gibt, denen dieser Text zusagt, die die Silhouette Nördlingens nicht missen wollen und Lust haben, trotzdem ganz vorne mitzuarbeiten: Meldet euch!