Es ist ein Ort an dem verschiedene Kulturen, Denkweisen und Disziplinen zu einem Diskurs zusammenströmen. Sie verbinden sich miteinander und erlauben es, dass etablierte konzepte aufeinanderprallen und dabei eine Vielfalt von neuen bahnbrechenden Ideen formen.
Vorher hatte ich mich mit diesem Begriff noch nicht so sehr auseinandergesetzt, sondern mehr oder weniger das getan, was ich für richtig halte. Weil es manchmal aber auch nicht von Nachteil ist, anderen erklären zu können, wonach man handelt, fand ich es nicht schlecht etwas über den Medici Effekt zu erfahren
Es ist ein Ort an dem verschiedene Kulturen, Denkweisen und Disziplinen zu einem Diskurs zusammenströmen. Sie verbinden sich miteinander und erlauben es, dass etablierte konzepte aufeinanderprallen und dabei eine Vielfalt von neuen bahnbrechenden Ideen formen.
Ist es nicht heute vielmehr so, zumal in der Wirtschaft – dass jeder sich selbst gern reden hört und eine Diskussion nur noch mit dem Vorwand beginnt, selbst seine Meinung als die einzig richtige kund zu tun?
Das ist mit Sicherheit nicht repräsentativ, aber meine persönliche Erfahrung zeigt doch einen Trend in diese Richtung. Mit wem man redet, der stellt sich selbst dar, stellt wenig Fragen.
Das ist die eine Sache. In noch ganz anderen Dimensionen tritt das in Unternehmen auf. Dort werden Leute nach einem ganz bestimmten Schema eingestellt, das dem der Leute entspricht, die sowieso schon in der Firma arbeiten.
Das Ergebnis ist eine sehr homogenisierte Struktur der Angestellten, von der höchstens die Angestellten selbst behaupten, dass sie alle verschieden sind.
Aber neues, Konflikte, echter Diskurs kommt selten zustande.
Spannend wird es, Gesprächspartner zu haben, dessen Denkweise man selbst nicht reproduzieren kann, Gespräche, dessen Gang man nicht vorhersagen kann, neue Einsichten, Konflikte, die man kontrovers diskutiert und bei denen am Ende alle gelernt haben, dass ihre Sicht der Dinge nicht die einzig gültige ist, dass es immer etwas gibt, das man noch anders gestalten kann.
Die Hoffnung, dass eine solche Situation in einem einzelnen Unternehmen auftritt habe ich – fast – aufgegeben. Umso mehr freue ich mich über meine eigene Angst, wenn ich auf eine Veranstaltung, wie am letzten Wochenende das Entrepreneurship Summit in Berlin gehe um – ich weiss noch nicht wen – kennenzulernen.
Eine für einen einzelnen Menschen nicht einschätzbare Gemengenlage, deren Ausgang auch immer von den spezifischen Personen abhängig ist, die im Laufe der Tage ständig wechseln.
In der einen Situation redest Du mit zwei Ingenieuren über den Bau von Offshore- Windanlagen in Deutschland, dann drehst Du dich um und eine Minute später geht es um die Gentrifzierung Berlins versus Ansziehungskraft der Stadt für kreative Köpfe. Mit einer weiteren Drehung hast Du alle Leute in einem Gespräch und was mag daraus entstehen?
Keine Ahnung – aber es entsteht etwas daraus. Der Züricher Ingenieur versteht die Motivation der Berliner Künstler und diese die Position der Münchner Politiker 🙂 Man muss nicht einverstanden sein, aber man macht sich andere Gedanken und findet die eine oder andere Lösung.
Und diesem explosiven Prozess beizuwohnen ist sehr viel spannender und auch produktiver, als aus dem Grünen Pläne darüber zu erstellen, mehr Sport zu treiben, oder den Umsatz im nächsten Jahr um 15% zu steigern.
Das geht auch. Aber niemals zum Selbstzweck. Man braucht Erfahrungen und einen Sinn. Wie könnte man das besser erlangen, als im Diskurs mit anders denkenden Menschen?
Wir können uns gegenseitig inspirieren.
Unsere Welt wird immer transparenter, schneller. Ein einzelner Mensch kann sein verständnis und eine Idee von der Zukunft nur im Diskurs mit anderen Ideen und Meinungen finden. Die Komplexität lässt sich nur dadurch meistern, dass wir uns mehr öffnen und interdisziplänr an Lösungen suchen. Miteinander und nicht gegeneinander.