Nische: Bag in Box Getränkeverpackungen

Verpackung, Wellpapp, Bag in Box
Spätestens im Sommer wird es zu einer unangenehmen Sache: Vor jedem größeren Einkauf sammle ich zwei Müllbeutel voll leerer PET- Flaschen, um sie brav in den Supermarkt zurückzutragen. Nicht erst einmal habe ich mich dabei wie ein Messi gefühlt. Wenn es doch nur eine Lösung dafür gäbe. Schließlich nehmen die leeren Flaschen im Laufe der Woche auch nicht wenig Platz in unserer Küche ein.
Seit kurzem kann man auf limobox.de Limonade in Bag in Box Verpackungen kaufen. „Toll“, dachte ich mir, „vielleicht gibt es endlich eine Lösung für mein Flaschenproblem.“


Die Internetseite macht auch einiges her. Trotzdem enttäuscht mich das Angebot.
Naturgemäß bin ich in Bag in Box Verpackungen interessiert und für mich liegen die Vorteile auf der Hand.

Für Wein scheint sich Bag in Box (BiB) bisher in Deutschland am ehesten durchgesetzt zu haben. Solche Verpackungen habe ich sowohl schon im Supermarkt gesehen. Außerdem gibt es einige gute Angebote im Internet, z.B.:

Mydailywine sogar mit Weinempfehlung.
Hauswein.de mit BiB- Verpackungen eher für den modernen Anspruch.

So habe ich in der Vergangenheit auch schon interessiert das Angebot vom Saftschubser verfolgt. Aber auch hier handelt es sich um alkoholische Getränke.

Wieso setzt sich diese Verpackung also nicht auch für Fruchtsäfte, Wasser, was wir halt so en masse trinken, wenn es warm ist, durch?

Leider kann ich sie bisher im Supermarkt nicht finden und bin auch im I-Net auf noch kein für mich brauchbares Angebot gestoßen. Dabei liegen die Vorteile für mich klar auf der Hand:
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[li]man kann es in größeren Gebinden, z.B. 3, 5 oder 10 Litern kaufen, was sehr viel weniger Platz wegnimmt, als die entsprechende Menge Flaschen.[/li]
[li]nach Anbruch bleibt es länger frisch, da im Vergleich z.B. zum Tetra Pack oder zur Flasche, extrem wenig Luft an die Flüssigkeit in der Verpackung kommt.[/li]
[li]wenn die Verpackung leer ist, kann man sie PLATZSPAREND im Altpapier, bzw. den Beutel im Gelben Sack entsorgen[/li]
[li]Da die Gebinde größer sind, müssten die Verpackungskosten pro Liter Getränk geringer sein.[/li]
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Aber was findet man stattdessen, wenn man danach sucht?
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[li]Der Preis pro Gebindeinheit, z.B. bei Limobox schockiert erstmal, bevor man überhaupt bereit ist, sich näher mit dem Angebot auseinanderzusetzen: 24 EUR für 3 Liter. Hallo? Okay, es ist ein Konzentrat, aber selbst wenn man es mit Wasser mischt, ist der Preis noch immer ordentlich[/li]

[li]Das gleiche natürlich auch beim Saftschubser, dort kostet ein 3L Tequila Sunrise BiB fast 50 EUR! Da ist wenigstens Alkohol drin, der angeblich für 15 Cokatils reicht. Wenn ich die getrunken habe, wird mir auch der Preis nichts mehr ausgemacht haben :-)[/li]

[li]Beim Wein scheinen mir die Preise realisitisch, die meist unter 10 EUR für 3 Liter liegen, auch wenn es sich nicht um den billigsten Wein handelt.
Dafür werden viele dieser Angebote mit „Wein aus Schläuchen“ beworben. Wenn ich so etwas lese, muss ich ans Krankenhaus oder noch schlimmere Sachen denken, will bei Wein aber eine warme, samtige Athmosphäre im Kopf haben.[/li]
[/list]

Meine Vermutung ist also, dass sich das Konzept BiB nicht durchsetzt, weil die Verbraucherakzeptanz fehlt. Wir kennen die Vorteile dieser Verpackungen nicht so richtig und werden von hohen Preisen und schlechter (Be)- werbung abgeschreckt, anstatt mit den Vorteilen vertraut gemacht zu werden.

Wer geht also voran und bringt sein etabliertes (Frucht)Saft, wasser (Mix) Getränk in Bag in Box auf den Markt und nimmt die Verbraucher mit?

Damit wir alle weniger Flaschen hin und her schleppen müssen und sich für die Hersteller gleichzeitg noch weitere Möglichkeiten der Verpackung auftun. Bedruckbarkeit und Convenience sind dabei nur der Anfang.

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5 Kommentare zu „Nische: Bag in Box Getränkeverpackungen“

  1. Pingback: Erfolg durch Verpackung: Vernissage Wine | TorstenBiermann

  2. Bei 10,- Euro für 3 Liter Wein kann m.E. die Qualität nicht ganz so besonders sein. Aber für 4,50 bis 5,00 Euro pro Liter sind schon sehr gute Weine zu bekommen, die der Weintrinker auch zunehmend akzeptiert aufgrund der guten Qualität.

  3. Hi Torsten,
    leider sind wir erst jetzt auf Deinen Beitrag gestoßen. Wir sind etwas verwundert, dass Dich gerade der Preis an unserem Produkt stört. Im Vergleich zu anderen Bio-Limonaden sparst Du bei der limoBOX fast 50%, bei anderen vergleichbaren Produkten sogar weitaus mehr, beispielsweise Lemonaid. Sind denn etwas über 1€ (je nach Wasserpreis) für einen Liter Bio-Limonade wirklich zu viel? Wir freuen uns immer über konstruktive Kritik, um unser Produkt zu verbessern.
    Grüße vom limoBOX-Martin

  4. Hi Martin,

    vielen Dank für Deinen engagierten Kommentar!

    Du magst Recht haben und ich mich mit diesem Thema noch mal etwas genauer auseinandersetzen. In meinem Beitrag stand Limobox auch mehr stellvertretend für die Gattung dieser Produkte und ich habe mir die Sache als Endverbraucher angesehen, der sich in diesem Thema nicht so gut auskennt. Und da ist es nun einmal so, dass der Preis für 3l Flüssigkeit einfach heraussticht und den nicht informierten Verbraucher – also mich  – abschreckt.
    Wie in mehreren Posts ersichtlich bin ich Fan von Bag-in-Box mache mir Gedanken, wie man den Verbraucher am besten „mitnehmen“ kann. Meiner Meinung nach gibt es da noch Verbesserungspotential – nicht bei euch speziell – sondern für die ganze Gattung der Bag- in- Box Verpackungen.
    Ich werde nach weiteren Ideen suchen und mir Gedanken über dieses Thema machen.

    Torsten Biermann

  5. Hey Torsten,
    ok, diesen Grund kann ich eher nachvollziehen. Wir machen uns auch nochmal Gedanken, inwiefern wir vom Marketing die Vorteile der Bag-in-Box noch etwas besser darstellen können.
    Vielen Dank und schöne Grüße,
    Martin

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